Anlagenbeschreibung

 

 

Das Kleinwasserkraftwerk liegt an der Freistritz und ist vom Typ ein Ausleitungskraftwerk. Ein Stausee, der durch eine Schwergewichtsmauer gebildet wird, befindet sich ca. 1,5 km flussauf der Mündung in die Feldaist.

Das Entnahmebauwerk bzw. Rechengebäude liegt am orographisch rechten Ufer des Stausees. An seiner Frontseite befindet sich eine Tauchwand zur Abhaltung von Schwimmgut. Im Entnahmebauwerk ist ein Rechen mit mechanischer Rechenreinigung installiert. Dahinter beginnt der Triebwasserstollen.

 

Der 194 m lange Triebwasserstollen besteht aus einem inversen U-Profil von 90 cm Breite und 140 cm Höhe und ist Großteils mit Beton oder Zementputz ausgekleidet. Er unterquert den Wald, die Lasberger Landesstrasse und endet im Wasserschloss. Hydraulisch gesehen handelt es sich um einen Freispiegelstollen mit minimalem Gefälle, mit Vollfüllung im letzten Abschnitt.

 

Das Wasserschloss ist seiner Type nach ein vertikales Schachtwasserschloss mit quadratischer Grundfläche. Auf Grund seiner Würfelform und der kuppelförmigen Deckenausbildung besitzt es eine sehr charakteristische Außenansicht und wurde als „Technisches Denkmal“ eingestuft.

 

Die 181 m lange Druckrohrleitung führt vom Wasserschloss zum Krafthaus. Es handelt sich dabei um eine Stahlleitung mit 740 mm Durchmesser. Direkt vor dem Krafthaus teilt sich die Leitung mittels Hosenrohr in zwei Anspeiseleitungen von 530 mm Durchmesser. An beiden befinden sich, bereits innerhalb des Krafthauses, Rohrklappen als Verschlussorgane.

 

Im Krafthaus befinden sich zwei Maschinensätze mit 100 kW und 200 kW. Es handelt sich dabei um horizontalachsige Francisturbinen. Ihre unterschiedliche Größe erlaubt es, die Anlage auch bei veränderlicher Wasserführung mit optimalem Wirkungsgrad zu fahren. Im Parallelbetrieb erreicht die Anlage 300 kW Leistung.

 

Das Wasser entströmt den Turbinen durch Saugrohre, die auch die Fallhöhe zwischen Turbinenachse und dem Unterwasserspiegel nutzen. Das Unterwasser fließt über einen 300 m langen offenen Unterwasserkanal in die Feldaist, in die er linksufrig einmündet.

 

Die produzierte elektrische Energie wird in das öffentliche Netz der Linz AG eingespeist. Das Regelarbeitsvermögen beträgt 1.200.000 kWh und variiert logischerweise gemäß den hydrologischen Verhältnissen, je nachdem ob es sich um ein trockenes oder feuchtes Jahr handelt.

 

Das Kraftwerk ist in der Lage, 400 Haushalte mit sauberer und erneuerbarer elektrischer Energie zu versorgen. Das entspricht gut 40% aller Haushalte/Wohnungen der Gemeinde Lasberg.